Kinderfilm-Check: Raya und der letzte Drache

Immer wieder möchten wir Euch an dieser Stelle Kinderfilme vorstellen – und zwar so genau, damit Ihr genau wisst, ob das schon was für Eure Kinder ist oder nicht. Denn wie oft hat es uns selber gestört, wenn im Film ein derart übertriebener Bösewicht vorkam, dass die Kinder danach ein halbes Jahr lang nicht mehr ins Kino gehen wollten! Für die Eltern wird hier gespoilert – damit die Kinder ein schönes Kinoerlebnis haben. Los geht’s:

Diesmal testen wir „Raya und der letzte Drache“ (Amazon Affiliate-Link), einen Oscar-nominierten Disney-Animationsfilm aus dem Jahr 2021.

Inhalt: Vor langer Zeit lebten Menschen und Drachen friedlich Seite an Seite in der Welt von Kumandra. Doch als das Böse das Land bedrohte, opferten sich die Drachen, um die Menschheit zu retten. Jetzt, 500 Jahre später, muss die einsame Kriegerin Raya den legendären letzten Drachen finden, um die böse Macht aufzuhalten, die zurückgekehrt ist … und abermals ihre Welt bedroht. Konkret: Die starke weibliche Hauptfigur Raya muss fünf Teile eines Juwelen finden, die in verschiedene Landesteile verstreut bei verfeindeten Völkern sind.

Das Ende: Die Menschen sind wieder versöhnt, haben gemeinsam das Böse besiegt und die Drachen sind wieder lebendig.

Unsere Einstufung: Der Film ist ab 8 Jahren geeignet.
Unsere Schulnote: 3

Die FSK gibt eine Alterseinstufung „0“.

Problematische Szenen für schwache Kinderseelen: Insgesamt oft eine düstere Grundstimmung, viel Dunkelheit und Höhlen und zahlreiche Kämpfe. Genauer:

Kampf: Nach fast 6 Minuten begegnet Raya einem Mann, der eine Holzmaske trägt, die wie ein Monster aussieht. Daraufhin gibt es einen Kampf zwischen den beiden Figuren, untermalt mit drastischer Orchestermusik. Die Szene ist aber kurz und wird bald aufgelöst, denn der Mann nimmt seine Maske ab und entpuppt sich als ihr Vater.

Bedrohung und Verlust eines Elternteils: Bei Minute 15 zeigt sich, dass ein erst freundliches Mädchen zu einem Feind wird – sie kämpft gegen Raya. Daraufhin kommt ihr Vater zur Hilfe und wird im Kampf verletzt. Die Höhle beginnt zu bröckeln und ein lilafarbener Nebel taucht auf, eine tiefe Stimme beginnt zu sprechen, dazu dramatische Orchestermusik. Die Menschen fliehen vor dem Wesen, sie rennen zum Fluss. Der Vater verabschiedet sich von Raya, wirft sie in den Fluss und wird daraufhin selber von der lila Wolke erfasst und versteinert.

Böses Wesen: Zeitsprung: 6 Jahre später. Raya ist erwachsener geworden, sie schlägt sich alleine durch. Eine harmlose Szene wird plötzlich beendet, als wieder die lila Wolke auftaucht, dazu hört man ein löwenartiges Brüllen. Schreckmoment garantiert. Raya kann das Wesen aber mit einem magischen Stein abwehren. Es taucht im Lauf des Films immer wieder auf. Sie versteinern die Menschen, wie auch Rayas Vater. Aber am Ende sind alle wieder lebendig.

Verfolgungsjagd: Ab Minute 25 taucht der Drache auf und es wird lustig. Der Drache soll die Welt retten – ist aber nicht „der beste Drache“, wie er selbst sagt. Daraufhin taucht Rayas Freundin wieder auf, auch sie ist älter geworden, sie scheint Raya zu jagen oder sie aufspüren zu wollen. Ihre Bande ist zu fünft und jagt Raya und den Drachen auf raubtierähnlichen Wesen. Aber die beiden entkommen.

Grusel: Bei ca. 32 Minuten ist ein Skelett zu sehen.

Gefangenschaft: Ein Krieger nimmt Raya und den Drachen gefangen. Er ist riesig, hat eine Augenklappe und Zahnlücken. Er fesselt die beiden, aber ist eigentlich harmlos, das merkt man auch schnell.

Drama: Der Drache wird in einem Handgemenge von einem Pfeil getroffen und stürzt ins Meer. Ist der Drache tot? Nein, natürlich nicht!

Schwertkampf: Raya kämpft gegen ihre Freundin in einem Schwertkampf, doch dann gibt die Freundin auf.

Die Machart: Eine Frauenstimme beginnt, eine Geschichte zu erzählen, untermalt von eher schlichten, zweidimensionalen Bildern. Drei Minuten lang erzählt sie erst einmal, wie sich die Geschichte von Menschen und Drachen über die Jahrhunderte entwickelt hat. Und dann nimmt der Film Fahrt auf, denn wir sehen, wer da mit uns spricht: Raya, ein mutiges Mädchen. Rayas Vater ist ein besonnener Mann, der versucht, einzelne verfeindete Volksgruppen wieder miteinander zu versöhnen. Die düsteren Szenen sind meist kurz und wechseln sich mit humorvollen Szenen ab. Immer wieder gibt es niedliche kleine Wesen, die die Stimmung auflockern. Und Raya findet nach und nach immer mehr Freunde, die sie auf ihrem Weg unterstützen. Schön: Die Heldentaten werden von verschiedensten Figuren vollbracht, von Babys, kleinen Kindern oder Raya und dem Drachen. Plus Pupswitze. Und natürlich gewinnt das Gute. Die Moral von der Geschicht: Alte Feindschaften begraben und stattdessen den Feinden vertrauen. Denn nur gemeinsam ist man stark.

Der Trailer: