Wenn der März so verschneit und kalt ist wie in diesem Jahr, ist Basteln angesagt. Naheliegenderweise gleich eine schöne Oster- oder Frühlingsdeko, dann hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Aber was kann man mit einem Zweijährigen basteln, ohne dass der genervt alles in die Ecke schmeißt? Ich hab vieles ausprobiert und folgendes für gut befunden:
Stein-Marienkäfer: Erstmal einen schönen langen Spaziergang machen, bei uns war es naheliegend an der Isar entlang, und runde, möglichst flache Steine suchen. Dann die Steine zu Hause zusammen in einer Schüssel „waschen“ und trocknen. Anschließend mit roter Fingerfarbe anschmieren – anders kann man es nicht sagen. Auf einer Folie oder ähnlichem trocknen lassen – nicht auf Zeitung oder Küchenkrepp, das klebt sonst fest. Zuletzt mit einem Pinsel (oder Edding) schwarze Linien, Punkte und ein „Gesicht“ aufmalen. Kleiner Tipp aus Erfahrung: Fertige Marienkäfer am Besten mit Klarlack einsprühen, damit die Farbe hält. Sonst braucht der Junior nur mal mit feuchten Sabberhänden einen Käfer in die Hand nehmen, und schon ist es eine Schweinerei. Oder, wie in meinem Fall: Beim Gießen geht was daneben und plötzlich schwimmt alles in einer roten Brühe… Das Gute an den Käfern: Man kann sie wieder aussetzen, wenn der Frühling gekommen ist…
Relativ schnell und ohne großen Aufwand erledigt: Ein Blümchen. Aus grünem Tonpapier eine Blüte ausschneiden und zwei doppelte Blätter, aus buntem Krepp-Papier kleine Kügelchen rollen und diese dann gemeinsam mit dem Nachwuchs aufkleben. Am Besten flüssigen Bastelkleber verwenden, der transparent trocknet. Fertige Blüte (oder vorher) auf einen Holzstab (Modellbau) stecken und in eine schmale Vase stellen – fertig. Wer Geduld hat (oder mehrere Kinder) kann natürlich so auch einen ganzen Blumenstrauß basteln.
Palmkätzchen sind bei Kindern der Renner – weil sie so schön weich sind und aussehen wie kleine Mäuse am Stiel. Und das Gute daran ist, sie gehen nicht kaputt und halten ewig. Und sie sind nicht teuer. Also einfach ein paar schöne Zweige kaufen und in eine (unkaputtbare) Vase stecken, im Drogerie- oder Supermarkt Oster-Anhänger in Form von Eiern oder Osterhasen und dergleichen besorgen, und den Nachwuchs alleine dekorieren lassen. Hat bei uns eine gute Stunde gedauert und ist eine gute Motorik-Übung…
Österlich geht’s weiter: Eier färben, ist doch klar. Ich hatte eigentlich eine Malaktion mit Fingerfarben im Sinn, aber der Kleine will sich die Hände nicht schmutzig machen. Also habe ich Stempel besorgt, extra für Eier – aber die haben überhaupt nicht funktioniert. Am Besten war wirklich die Variante mit dem Färben. Und zwar mit Kaltfarben. Da können die Kinder zwar nicht so wahnsinnig viel machen, aber zuschauen war schon interessant genug. Ich hab die Eier übrigens gekocht und kalt werden lassen, ging genauso. Und am Ende die Eier mit normalem Speise-Öl einreiben, damit sie schön glänzen.
Backen ist auch ein schöner Zeitkiller mit Kleinkindern. Dauert ja auch doppelt so lang. Macht eine riesige Sauerei und wahnsinnig viel Spaß. Ich hab zwei Sachen ausprobiert: Einfach mal das gute alte Rezept der Mürbteigkekse von Weihnachten recycelt, dann mit Kind zusammen als Hasen ausgestochen, nach dem Backen mit grünem, rotem und blauem Zuckerguss bestrichen (Zuckerguss mit Lebensmittelfarbe gefärbt) und kleine Zuckerkugeln draufgestreut. Zugegeben, die grünen sehen auf dem Foto irgendwie ungesund aus – aber sie haben geschmeckt.
Zweite Back-Variante: „Emmerelle’s Quarkhasen„. Das sind eigentlich die, die man beim Bäcker in der Vor-Osterzeit kaufen kann. Der Teig ist recht schnell gemacht und gelingt leicht, das Ausrollen und Ausstechen macht Spaß, und am Ende wird das Häschen mit flüssiger Butter bestrichen und mit Zucker bestreut. Krönender Höhepunkt: Junior durfte den Häschen Augen machen – aus Rosinen. Übrigens: Bei mir haben sich die Hasen fast verdreifacht – also was die Höhe angeht. Aus einem Zentimeter Teig wurden drei. Nur so als Hinweis.
Letzte Idee: Was pflanzen. Wir haben zunächst mal Tontöpfe gekauft und mit Fingerfarben bemalt. Das war nicht ganz so schlau, denn die Tontöpfe „suppen durch“, werden also feucht, und dadurch wird auch die Farbe feucht (und die ist wasserlöslich). Da muss man also wahrscheinlich doch besser mit anderen Farben arbeiten – keine Ahnung. Bin für Tipps dankbar. Danach Erde rein und Kressesamen und auf die Fensterbank damit. Jeden Tag 2x gießen, und nach 2-3 Tagen sprießt’s – und man kann’s sogar essen. Erfahrungs-Tipp: Erde nur bis 1-2 cm unter den Topfrand und wenig Samen.