Der perfekte Kinderkuchen – Backen für Kinder

Gastbeitrag von Bettina Sonnenschein, Back-Bloggerin von „Back ihm was Gscheits“

Vor geraumer Weile hat mich Annik gefragt, ob ich Lust hätte, einen Gastbeitrag für ihren Blog zu schreiben. Ich hatte ihr erzählt, dass ich ja gern für all die Eltern da draußen backen würde, die selbst keine Lust oder kein Talent dafür haben, aber trotzdem dauernd irgendwo irgendwas abliefern müssen. Und für die es darum in erster Linie schnell und einfach gehen muss.

Was mir dazu eingefallen ist? Gibt es heute hier und natürlich im Blog „Back ihm was Gscheits“.

Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich schon bald meine Zweifel bekam: Will ich wirklich und wahrhaftig für all die Eltern da draußen backen, die keine Lust oder kein Talent haben? Wahrscheinlich eher nicht…

Warum? Weil Kuchen, den Kinder mögen, nicht gerade meinen Ansprüchen genügt. Kinder, so ergab jedenfalls meine Feldforschung, wollen es schlicht und bunt. Mit bunt könnte ich ja leben. Aber schlicht fällt mir wirklich schwer.

„Denk doch dran, welchen Kuchen du als Kind gern gegessen hast“, sagen die Mütter um mich herum. Aber so funktioniert das eben nicht! Den obligatorischen Kinder-Marmorkuchen mit Smarties der 70er Jahre fand ich schon mit fünf nicht so den Hammer. Ich wollte auch nie Erdbeer- oder Zitroneneis. Bei mir durfte es von Anbeginn an cremig, sahnig und mit viel Karamell sein. Wenn andere Kinder eine Kugel Schlumpfeis bestellten, wollte ich Nougat, Kokos, oder Praliné. Immer und immer wünschte ich mir zum Geburtstag eine Schokoladentorte, jawohl, TORTE! Immer und immer suchte mich Mutter zu überzeugen, dass man im Hochsommer vielleicht lieber was mit Obst…

Aber ich schweife ab. Natürlich wollte ich mir selbst den Beweis erbringen, dass ich sehr wohl die Bedürfnisse backunfreudiger Mütter, mit Zeitknappheit kämpfender Väter und unkundiger Kindergeschmacksknospen bedienen kann. Vereint in einem Kuchen.

Das erste Bild verrät dabei natürlich schon, dass ich es mit der Schlichtheit nicht ganz so genau genommen habe. Aber das hat durchaus seinen Grund. Was ich damit zeigen will ist: Auf diesen Kuchenteig lässt sich so ziemlich alles legen, was gerade da ist. Was das Kind bevorzugt. Es mag Schoko? Es kriegt Schoko! Es liebt Orangenmarmelade? Es kriegt Orangenmarmelade … Okay, ich weiß, unwahrscheinlich …

Es handelt sich um den von mir schon mehrfach beschriebenen Double Crumble mit Aprikose, über den ich hier und hier geschrieben habe, und dessen Rezept der „Lecker Bakery“ zu verdanken ist. Das Ganze ist dermaßen simpel, das bekommt – versprochen – wirklich jeder hin.

Da werden mehr oder weniger nur Mehl und Zucker vermischt, flüssige Butter reingekippt und schon sind sowohl Boden als auch Deckel vorbereitet. Zwei Drittel des Teigs kann man mit roher Gewalt – oder technischen Hilfsmitteln – auf ein Blech patschen. Das andere Drittel kommt als Streusel oben drüber.

Dazwischen, und das ist, worauf ich hinaus will, muss nicht zwingend Aprikosenmarmelade sein. Dazwischen geht alles. Schokocrème, Erdnussbutter mit Jelly-Klecksen, Schokolinsen, Nüsse, Mandeln…

Ich habe versuchshalber fünf verschiedene Füllungen ausprobiert: Die ursprüngliche und mehrfach bewährte Aprikosengeschichte. Es folgte eine Bahn mit selbstgemachtem Karamellaufstrich (Der, der mal ein Bonbon werden sollte.) inklusive ein paar Schokostreuseln. Dann Erdbeermarmelade mit Mini-Marshmallows. (Diese am besten klingende Variante, war allerdings nach dem Backen auch die, die am wenigsten zu erkennen war. Die Marshmallows plustern sich erst auf, bräunen und dann schmelzen sie einfach so weg. Man könnte das nochmal versuchen und sie einfach erst kurz vor Ende der Backzeit aufstreuen. Auch eine S’mors-Variante ist da denkbar.)

Danach kam eine Runde Schokoaufstrich mit bunten Sternen. Und schließlich eine sogenannte Cookie-Butter, die noch in der Vorratskammer war und deren überragenden Geschmack ich dank des Versuchs nun auch kenne. Weil ich das zuvor noch nicht wusste, habe ich sie mit zerkrümelten Karamellbonbons bekleckert. Das hätte sie nicht nötig gehabt. Aber zur Zeit bröckelt man ja gern allerlei Schokoriegel über Kuchen – da wollte ich nicht nachstehen.

Auch den Beweis, dass sich das so nebenher machen lässt, wenn eigentlich Abendessen gekocht werden soll und die Kinder schreien, wollte ich erbringen. Gut, schreiende Kinder waren jetzt gerade nicht zur Hand, aber während die Butter schmolz habe ich gleichzeitig Nudelwasser erwärmt, Mehl und Zucker abgewogen und gemischt und ein Tomatenpesto hergestellt. In einem kurzen Krisenmoment mit schrillendem Küchenwecker war dann die Entscheidung zu treffen: Erst die Pasta aus dem Wasser oder die Butter in den Teig? Die Pasta hat gewonnen, auch weil sowieso zunächst der geröstete Blumenkohl aus dem Ofen musste, bevor ich das Blech einschieben konnte.

Ich gebe zu: Das Chaos war groß, Parmesan und Schokolade kamen sich mitunter bedenklich nahe, der Gummischaber war dann auch irgendwann im Nudeltopf. Aber: Machbar. Wenn es darum geht, den Teig aufs Blech zu kriegen, könnte man Kinder eigentlich auch gleich mitmachen lassen. Die hätten bestimmt viel Spaß am Draufklatschen.

Kurzum: Auch wenn ich vielleicht nicht der Typ für den ganz klassischen Kinderkuchen bin – langsam lerne ich dieses Rezept richtig zu schätzen. Dass mir – zumindest die Erwachsenen – das Teil jedes Mal fast schon aus den Händen reißen, spricht ja auch irgendwie für sich. Und aus Kindern werden eines Tages Erwachsene. Man kann ja schon mal anfangen, sie daran zu gewöhnen.

(Falls sich jemand daran versucht, würde ich mich übrigens freuen zu erfahren, ob es funktioniert, sowohl in der Herstellung als auch am Kindergaumen. Oder ob ich komplett daneben liege.)

Annik sagt: Wird bald ausprobiert, dann folgt der Bericht. Eine Idee hatte ich beim Lesen: So ein Kuchen eignet sich natürlich auch perfekt dazu, ihn mit den Kindern zusammen zu „belegen“. Macht bei Pizza Spaß, ist bei Kuchen sicher auch nicht verkehrt.

Habt Ihr noch perfekte Kuchenrezepte, die auch Backanfängern gelingen und Kindern schmecken? Dann immer her damit! 

Cake Pops

Wird Zeit, dass sich hier mal wieder was tut, oder? Wir haben eine Menge erlebt und gemacht – und alles natürlich brav in Fotos festgehalten. Nur die Zeit (und Lust), das dann hier brav auch in eine lesbare Form zu bringen, hat gefehlt. Ihr kennt das ja. Aber heute mal der Back-Trend überhaupt, der vor allem bei Kindern gut ankommt: Cake Pops!

Eigentlich sind Cake-Pops vereinfacht gesagt zusammengemantschte alter Kuchenbrösel mit Frischkäse. Es geht aber auch anders, und zwar: Einfach Kuchenteig machen und in die runden Förmchen gießen. Fertig. Wir haben es mal mit Marmorkuchen probiert – und wie Ihr schon seht, haben wir prompt den Marmorteil vergessen. Aber egal. Geschmeckt hat’s trotzdem.

Form und Rezeptbuch waren die hier: http://amzn.to/2eUCGm7 (das hier ist ein so genannter Affiliate-Link – wenn Ihr über diesen etwas einkauft, bekommen wir ein paar Prozent davon. ABER: Wir haben die Produkte brav trotzdem selber gekauft und selber ausprobiert und werden sie hier ganz ehrlich bewerten).

Also – erstmal Teig machen:

Dann den Teig in die Förmchen, Deckel drauf und in den Backofen. Danach:

Dann sollte man die Stiele (im oben genannten Paket zum Glück dabei) in Glasur eintauchen und schonmal in die Kuchenkugeln bohren und trocknen lassen. Das wirkt erstmal seltsam, ist aber durchaus sinnvoll, weil sie dann fest auf dem Stiel sitzen und leichter zu verzieren sind. Sonst kugeln sie einem immer weg…

Und dann kommt der spaßige Teil, bei dem auch gerne die Kinder helfen dürfen: Verzieren! Ich fand die Idee von bunter Glasur super, also habe ich mal gestöbert und diese hier gefunden. Das sind Cake Melts (auch Candy Melts genannt), also kleine Schokoladen-Tröpfchen, die man in der Mikrowelle schnell verflüssigen kann. Gibt’s in verschiedenen Farben. Ich habe 6 Farben ausprobiert, aber blau funktionierte am Besten: War schön leuchtend und ergiebig. Sie schmecken nach weißer Schokolade. Also: Streusel drauf, Schoko-Glasur oder mit grünem Fondant Dinge formen und draufkleben:

Fertig! Haben lecker geschmeckt – waren aber viel zu schnell weg dafür dass es soooo viel Arbeit war…

Merken

Merken

Geburtstagstorte zum Chillen. Kochbücher zu gewinnen!

torteHeute möchte ich Euch wieder ein Rezept vorstellen. Es stammt wie das Waffelrezept von meiner geliebten Luise Haarer.

Und zwar eine absolut stressfreie Geburtstagstorte! Natürlich kann man die Torte zu beliebigen Anlässen backen und sie eignet sich auch als Mitbringsel für das Kaffeekränzchen bei Tante Ingeborg!

Die Torte ist für Eltern deshalb so entspannend, weil man sie schon 2-3 Tage vor dem Fest backen kann und somit am eigentlichen Festtag Zeit hat für all das Andere, was da so kommt. Denn wie Ihr ja wisst: Immer ist irgendwas!

Als Grundrezept nehmt Ihr einmal das Rezept einer Sachertorte (siehe unten), füllt sie mit Aprikosenmarmelade und überzieht sie mit Schokoladenglasur. Meistens nehme ich einen dunklen Schokoguß, denn ich finde: farbige Deko wirkt darauf besonders gut. Nun kann man loslegen nach Lust und Laune und z.B. dekorieren mit Dekorblütenund Kerzen, mit Gummibärchen, Zuckerschrift oder mit…?

Wie werden bei Euch die Kuchen dekoriert? Habt Ihr auch Rezepte zum Chillen?

Wir verlosen fünf Kochbücher: Kochen und Backen nach Grundrezepten von Luise Haarer.

Wie von Annik im Podcast angekündigt gewinnen auch diesmal die ersten fünf Schreiber in der Kommentarfunktion! Also! Loooooooooooos!

 

Sachertorte nach Luise Haarer (doppelte Menge):

Kleiner Hinweis: Ich nehme immer die doppelte Zutatenmenge, da mir die Torte sonst zu flach wird.

Zutaten:
250g Butter
8 Eigelb
250g Zucker
Schale einer Zitrone
etwas Salz
250g Schokolade
130g Mehl
Schnee von 8 Eiweiß
Aprikosenmarmelade

Zubereitung: Butter, Eigelb, Zucker und Zitronenschale rührt man schaumig, mischt die im Wasserbad erweichte Schokolade und zuletzt abwechslungsweise Eischnee und Mehl darunter. Man bäckt die Torte in gut gefetteter Springform. Nun lässt man die Torte 2 Tage lagern, schneidet sie dann quer durch, füllt sie mit Aprikosenmarmelade und überzieht sie mit Schokoladenglasur.

Backen:      bei 190-200°C      ca. 45-50 Minuten

Hier-ist-mein-zu-Hause-Duft

waffelnkleinHeute backen wir mal wieder eine Runde. Und zwar Waffeln. Einfach aber gut – ein rundum gelungenes Kinderessen.

Schmeckt glaube ich allen Kindern (oder?) und was den Kleinen besonders Spaß macht: Sie dürfen Puderzucker über die Herzen schneien lassen. Am Besten geht das mit einer Puderzuckermühle von der Süßen Susi.

Frisch sind die Waffeln natürlich am leckersten, man kann aber auch ein paar Ringe auf Vorrat produzieren und hat dann ein prima Frühstück oder ein Pausenbrot für den nächsten Tag. (Hilfe! Entsprechen Waffeln eigentlich diesem gesunden Ernährungsplan für KiTas? Die Profis unter Euch werdens wissen und das Rezept entsprechend ökologisieren…)

Berichtet doch Mal! Wer hat ein ultimatives Gesund-Waffelrezept? 089-38 168 221

Für meine Waffeln nehme ich das Rezept der guten alten Luise Haarer und kann es nur empfehlen. Ich danke Dir, Luise! Du begleitest mich täglich auf dem steinigen Weg zur Profihausfrau. Die Waffeln werden wunderbar knusprig und fluffig. Ja, geradezu himmlisch. Und sie verbreiten einen Hier-ist-mein-zu-Hause-Duft…

Waffelrezept nach Luise Haarer:
ergibt 4-6 Ringe

250g Mehl
3/8l Milch
2 Eigelb
1/2 Kaffeelöffel Salz
100g zerlassene Butter
1/2 Päckchen Backpulver
Schnee von 2 Eiweiß

Zubereitung:
Aus Mehl, Milch, Eigelb und Salz macht man einen schönen glatten Teig, mischt das Backpulver, das zerlassene Fett und zuletzt den steifen Eischnee darunter. Nun lässt man das Waffeleisen heiß werden, fettet es ein und gibt einen Schöpflöffel Teig in die Mitte, nach gewünschter Bräunung herausnehmen und mit Puderzucker bestäuben

Fertig! Guten Appetit!